Frauenquote im Mittelstand sorgt für unnötige Bürokratie
„Die Einführung einer Frauenquote schadet unserer Wirtschaft und schränkt das Recht auf unternehmerische Freiheit unverhältnismäßig ein“ kritisiert der Parlamentskreis Mittelstand (PKM Europe). Dazu traf sich der PKM Europe jetzt mit Vertretern der Wirtschaft und Bundesländer sowie mit der Berichterstatterin im Europäischen Parlament Rodi Kratsa-Tsagaropoulou (EVP) und der Schattenberichterstatterin für die EVP-Fraktion, Angelika Niebler.
Für ehrliche Kritik sorgte der von Kratsa-Tsagaropoulou veröffentlichte Bericht Anfang Juli. Sie fordert, die Ausnahmen u.a. für KMU zu streichen. Damit wären auch kleine und mittlere Betriebe (KMU), die börsennotiert sind, zu einer Frauenquote für Aufsichtsratsmitglieder verpflichtet. Kratsa äußerte in der Diskussionsrunde deutlich, dass KMU bei ihr keine Sonderregelungen bekommen. Der Vorschlag von EU-Kommissarin Viviane Reding hatte kleine und mittlere Unternehmen noch explizit ausgenommen.
„Grundsätzlich ist es richtig, dass der Frauenanteil in Führungspositionen steigen sollte. Ob und wie die Mitgliedsstaaten das unterrepräsentierte Geschlecht fördern, muss jedoch in nationaler Hand bleiben. Insbesondere für kleine Unternehmen wäre die Quote ein herber Schlag. Wir lehnen eine europaweite gesetzlich vorgeschriebene Quote ab, da sie gegen das Subsidiaritätsprinzip verstößt. Zudem befürchten wir, dass die Einführung einer Quote für Aufsichtsratsmitglieder nur der Anfang ist und weitere Quoten nach sich zieht!“, so Pieper und Ferber. Die beiden Sprecher des PKM Europe haben einen Ablehnungsantrag eingereicht. “Wenn nicht die gesamte Wirtschaft ohne Quote bleibt, so sind Ausnahmen für den Mittelstand das Mindeste“, so Pieper und Ferber abschließend. Auch der dänische EVP-Abgeordnete Bendt Bendtsen unterstützte den PKM Europe in diesen Forderungen nachdrücklich.