Westfälische Nachrichten: Öko-Strom-Kataster fürs Münsterland
Bei der Erzeugung erneuerbarer Energien hat das Münsterland die Nase weit vorn. 24 Prozent aller Öko-Kraftwerke in NRW stehen zwischen Bocholt und Warendorf. Sie produzieren 30 Prozent der gesamten alternativen Energie im Land. Das ist ein Pfund – das ist auch ausbaubar. Aus diesem Grund hat sich vor einigen Monaten ein Kompetenznetzwerk Energiewende formiert, dem unter anderem der Europa-Abgeordnete Dr. Markus Pieper angehört. Die Initiative will aus dem Münsterland ein Musterland der Energiewende machen. Am Montag hat das Gremium, dem neben dem Regierungspräsidenten auch die Kammern und Hochschulen angehören, eine Art Grundstein gelegt. „Wir haben Themenfelder definiert, innerhalb derer wir nun zunächst den Bestand feststellen“, sagte Regierungspräsident Prof. Reinhard Klenke. Klingt profan, hat es aber in sich.
„Im Kern geht es um ein Kataster für die Bereiche Energie-Erzeugung, Vermarktung, Speicherung und dem generellen Thema Energiesparen“, betonte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, Karl-Friedrich Schulte-Uebbing. Erst, wenn diese vier Säulen stehen, kann mit dem begonnen werden, was das Besondere des Projektes ausmachen soll: die Vernetzung.
Am Ende herauskommen soll eine Art Masterplan, erklärte Pieper, „der nicht nur aufzeigt, welche Art der alternativen Energieproduktion wo in der Region am besten möglich ist“, sondern in dem auch verzeichnet sein soll, wo sich die großen Abnehmer befinden und welche Stromautobahnen wie miteinander in Verbindung stehen. „Das ist wichtig, um demnächst auch mithilfe der alternativ erzeugten Energie die sogenannte Grundlastfähigkeit sicherstellen zu können“, sagte Pieper.
Wichtig beim Generalplan Energiemusterland ist natürlich nicht nur die umweltschonende Erzeugung. „Fortgeschrieben und weiterentwickelt werden muss natürlich auch das Programm der Einsparung“, sagte Pieper. Das reicht von Gebäudesanierungen bis hin zu Klimaschutzkonzepten.