Borkener Zeitung: Europa-Abgeordneter Dr. Markus Pieper am Berufskolleg
Debatte über große Themen
Auf den Besuch des Europa-Abgeordneten Dr. Markus Pieper (CDU) hatten sich die Schüler des Berufskollegs gut vorbereitet. Mit ihren Fragen sprachen die Oberstufenschüler der gymnasialen Zweige gestern genau die politischen Themen an, die zurzeit heiß diskutiert werden. Hier einige der Fragen und die Antworten des Politikers.
Wie geht es mit Griechenland weiter?
Aus Sicht von Markus Pieper war es nicht klug, Griechenland überhaupt in die Euro-Zone aufzunehmen. Er ist dagegen, dass Deutschland für weitere Finanzhilfen haftet. Griechenland sei längst pleite. „Die Staatsinsolvenz ist der richtige Weg.“
Braucht Europa angesichts der vielen Konflikte in der Welt eine eigene Armee?
Pieper ist dafür, eine „europäische Eingreiftruppe“ einzurichten. Die Krise in der Ukraine zeige, dass es spezielle europäische Interessen gebe. In solchen Fällen sollten sich die Europäer nicht allein auf das Nato-Bündnis verlassen, in dem die US-Amerikaner tonangebend sind.
Hat das geplante Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) nicht zu viele Nachteile für Deutschland?
Nein, findet Pieper, der von „bewussten Lügen der TTIP-Gegner“ sprach. Das Freihandelsabkommen werde nicht dazu führen, dass Dinge wie Gentechnik, Fracking und schlechte Arbeitsbedingungen nach Deutschland kommen. Nationale Gesetze würden das verhindern. Pieper erhofft sich von dem geplanten freien Handel zwischen Europa und den USA wirtschaftliche Vorteile.
Sollte Europa mehr Flüchtlinge aufnehmen?
Dass immer wieder Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer ertrinken, nannte Pieper „eine Tragödie“. Der Europa-Abgeordnete ist aber dagegen, Wirtschafts-Flüchtlinge aufzunehmen, also Leute, die ihr Land verlassen, weil sie hoffen, dass es ihnen in Europa finanziell besser geht. Das Grundrecht auf Asyl solle für diejenigen gelten, die aus Kriegsgebieten flüchten.
Markus Schönherr