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Dorstener Zeitung: Fragen zu Flüchtlingen diskutiert – CDU-Gemeindeverband Raesfeld lud ein

RAESFELD. Zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Integration von Flüchtlingen“ hatte am Freitagabend der CDU- Gemeindeverband Raesfeld in den Gasthof Nießing eingeladen. Die zentralen Fragen lauteten „Was tut Europa, was tut die Bundesregierung, und wird Europa seinem eigenen Anspruch gerecht?“

„Hochkarätige Politiker und ehrenamtliche Kräfte“ begrüßte Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Tünte auf dem Podium: Johannes Röring, Kreisabgeordneter der CDU und MdB, Hermann Paßlick, Vorstandsmitglied und leitender Kreisrat beim Kreis Borken, Markus Pieper, CDU-Abgeordneter im Europäischen Parlament, Flüchtlingshelfer Sigbert Weiss und Ingeborg Erdmann, ehrenamtliche Deutschlehrerin.

„Wir müssen erleben, dass Abertausende von Menschen, eher sogar Millionen von Menschen, auf der Erde von Gewalt bedroht werden, und zwar von Gewalt durch Menschen“, sagte Diskussionsleiter Udo Rößing. Markus Pieper: „Wenn es irgendwo brennt, ist es klar, dass alle Menschen fliehen, und möglichst nach Deutschland wollen. Fakt ist aber, wir können nicht alle aufnehmen, denn die Grenze ist überschritten.“

Hausaufgaben gemacht

Gleichzeitig betonte er, dass Europa seine Hausaufgaben gemacht habe und die ganze Welt auf uns blicke. Johannes Röring sagte „Danke an die Menschen, die nicht lange fragen, sondern Anpacken.“

Trotz der großen Krise betonte Röring, dass es niemandem hierzulande schlechter gehe als zuvor. „Es muss sich hier keiner Sorgen darüber machen, dass er, trotz der rund eine Millionen mehr Menschen, weniger zu essen auf dem Teller hat.“

„Kleine Ruhepause“

Hermann Paßlick nannte Zahlen. Derzeit leben rund 6000 Flüchtlinge im Kreis Borken. „Momentan haben wir eine kleine Ruhepause von Zuweisungen, denn wir haben festgestellt, dass es eine eklatante Fehlleistung hinsichtlich der Zuweisungen gab und wir unsere Quote deutlich dadurch überschritten haben. Leider wurden aber die Gelder der Regierung für Flüchtlinge nach den Schlüsselzuweisungen, und nicht nach Anzahl der Flüchtlinge verteilt.“

Das größte Problem der Flüchtlinge vor Ort, da waren sich alle Podiumsteilnehmer einig, sei die Langeweile. „Sie alle möchten gerne arbeiten gehen, aber die Integration in den Arbeitsmarkt ist eine große Aufgabe“, so Weiss.

Wie aber könnten Firmen, die Flüchtlinge zum Mindestlohn von 8,50 Euro einstellen möchten, agieren, ohne zu wissen, was diese leisten könnten, wollte der Raesfelder Martin Lehmbrock wissen. „Wir müssen Praktikumsstellen in den Betrieben für Flüchtlinge hinbekommen.“ Petra Bosse

Veröffentlicht am 7. März 2016 in ,
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