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Münsterlandzeitung: Christdemokratische Spitzenkandidaten David McAllister und Esther de Lange

Familientreffen im Festzelt

AHAUS. Die Disko-Kugel vor der großen Bühne dreht sich. Doch bunte Lichteffekte, laute Beats und Partyspaß waren am Samstagnachmittag nicht das Thema. Und statt der Pop-Sternchen standen mit David McAllister und Esther de Lange politische Schwergewichte im Scheinwerferlicht. Der CDU/CDA-Euregio-Verband hatte seine Spitzenkandidaten zur Europawahl 2014 auf das Festivalgelände in Hörsteloe eingeladen.

Die Stimmung im deutsch-niederländischen Publikum war heiter und gelöst, wie bei einem grenzüberschreitenden Familientreffen. Und großer Applaus brandet auf, als nach zahlreichen Worten der Begrüßung die eigentlichen „Stars“ des Nachmittags, David McAllister und seine niederländische Kollegin Esther van Lange, das Festzelt betraten.

David McAllister erklärte ohne Umschweife aber mit einem Lächeln auf den Lippen, warum der direkte Kontakt zu den Wählern so wichtig sei: „Spätestens seit der Landtagswahl in Niedersachen weiß ich eines: Es kommt auf jede Stimme an!“

Drei Botschaften seien es, die er transportieren und erklären wolle: „Europa ist wichtig und gut, das europäische Parlament hat an Bedeutung gewonnen und Europa steht vor politischen Richtungsentscheidungen.“

Natürlich liefe nicht alles in Europa rund, so McAllister, und mit einem Augenzwinkern an Landrat Zwicker gewandt fügte er hinzu: „Außer vielleicht in ihrem Kreishaus Herr Landrat.“ Grundsätzlich sei er aber fest von der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit der Europäischen Union überzeugt.

Mehr und weniger Europa

Um ein transparentes Europa gewährleisten zu können, müsse auch das europäische Parlament gestärkt werden. „Mehr Europa im Großen, weniger Europa im Kleinen“, das sei das Ziel und dieses könne nur gemeinsam erreicht werden.

Dem konnte seine Kollegin Esther de Lange nur zustimmen: „Unsere Zusammenarbeit ist sehr stark, und das ist auch unsere Kraft“, so de Lang. Sie verglich die deutschen und niederländischen christdemokratischen Ansätze in der Europapolitik als zwei Seiten einer Medaille. Europa sei eine große Familie, aber diese Familie solle auch nicht größer werden als sie mit ihren derzeit 28 Mitgliedern sei. „In der Beschränkung zeigt sich der Meister“, griff sie ein deutsches Sprichwort auf.

Nicht nur das Publikum, auch die lokale Politikprominenz zeigte sich vom Besuch der Spitzenkandidaten begeistert. „Ich freue mich sehr, dass sie den Weg nach Ahaus auf sich genommen haben“, begrüßte Bürgermeister Felix Büter den deutsch-niederländischen Besuch, „in eine Stadt, die aufgrund ihrer Grenzlage auch symbolisch für Europa stehen kann.“ Auch Landrat Dr. Kai Zwicker freute sich über den Besuch im „starken Westmünsterland“, einer Region, die seiner Ansicht nach „fantastisch aufgestellt ist“.

Wahlkampf-Premiere

Dass die Freude nicht nur auf der deutschen, sondern auf beiden Grenzseiten gleich groß sei, betonte der Vorstandsvorsitzende des CDA/CDU-Euregio-Verbandes Bart van Winsen: „Schon seit vielen Jahren hat sich die Zusammenarbeit unserer beiden christdemokratischen Parteien bewährt, aber noch niemals haben wir eine gemeinsame Wahlkampagne gemacht.“ Und Dr. Markus Pieper, CDU-Kandidat für das Münsterland, benannte die gemeinsamen Interessen auf beiden Seiten als wichtigen Grund für die enge Zusammenarbeit.

Und wie es sich in einer guten Familie gehört, durften sich auch die anderen Mitglieder, die auf den Publikumsrängen ihren Platz gefunden hatten, im Anschluss an die Reden mit Fragen an die „angereiste Verwandtschaft“ wenden, die diese ausführlich beantworteten.

Denise Perrevort-Elkemann

Veröffentlicht am 5. Mai 2014 in ,
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