Zum Inhalt springen

Westfälische Nachrichten: Austausch über Polizeiarbeit – Kriminalität kennt keine Grenzen

Termin an der Grenze zu einem grenzüberschreitenden Thema: CDU-Politiker, darunter Dr. Günter Krings, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern (6.v.l.), sowie Vertreter verschiedener Polizeibehörden und der Euregio trafen sich zu einem Austausch über die Polizeiarbeit entlang und über die Grenze hinweg. Foto: Frank Zimmermann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Gronau und Umgebung hat es in der jüngsten Vergangenheit eine Reihe von Fällen grenzüberschreitender Kriminalität gegeben. Der herausragendste Fall war wohl das Gangsterpärchen, das in den Boulevardmedien schnell „Bonnie und Clyde“ getauft wurde. Zu einem Gespräch darüber, wie die Polizei hier im Dreiländereck grenzüberschreitend zusammenarbeitet, trafen sich am Mittwoch CDU-Politiker und Polizeivertreter bei der Euregio. Dazu eingeladen hatte der Bundestagsabgeordnete Jens Spahn unter anderem Günter Krings, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern.

Er sei nicht gekommen, um Reden zu halten, sondern vor allem, um zuzuhören, sagte Krings einleitend. Jens Spahn hatte die Vertreter der Polizei zwar darum gebeten, über Erreichtes und Verbesserungswürdiges zu berichten. Doch schnell stand bei den Beamten das im Fokus, was sie als Knirschen im System wahrnehmen. Allem voran der grenzüberschreitende Austausch von Informationen: Im ungünstigsten Fall müssten personenbezogene Daten per Akte und Kurier über die Grenze gebracht werden, skizzierte Karl-Heinz Brüggemann (Leitender Polizeidirektor der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim) die Situation sehr plastisch. Denn da es keine gesicherte Datenleitung über die Grenze gebe, falle das Internet als Medium für den Informationsaustausch faktisch aus.

Auch zu ihrer finanziellen und personellen Ausstattung hatten die Polizisten einiges zu erzählen. Zum Beispiel, dass die Verfolgung grenzüberschreitender Kriminalität eine ganze Menge mehr Aufwand bedeute, der sich aber in der Zuteilung von Stellen nur sehr bedingt niederschlage. So würden zum Beispiel die Grenzüberschreitenden Polizeiteams mit Beamten aus dem Bestand besetzt, erklärte Bernhard Witthaut, Polizeipräsident der Polizeidirektion Osnabrück. Einigkeit herrschte bei den Ordnungshütern – auch aus den Niederlanden –, dass die konkrete Zusammenarbeit zwischen den Kollegen gut funktioniere. Aber je höher die Ebene, desto sperriger werde das Miteinander.

Dr. Krings sagte zu, die Anregungen – insbesondere in Sachen Informationsaustausch – mit ins Ministerium zu nehmen.

Veröffentlicht am 24. April 2014 in ,
Nach oben scrollen