Zum Inhalt springen

Frauenquote in kleinen und mittleren Unternehmen

Die geplante Frauenquote soll nun auch für mittelständische Betriebe, die an der Börse notiert sind, verpflichtend werden. Dies geht aus dem Bericht zum Vorschlag der Kommission hervor, den die Abgeordneten des Europäischen Parlaments Rodi KratsaTsagaropoulou und Evelyn Regner heute veröffentlicht haben. Der Vorschlag von EU-Kommissarin Viviane Reding hatte kleine und mittlere Unternehmen explizit ausgenommen.

Die Einführung einer Frauenquote verfehlt jedoch die Realität. Während Anfang 2011 nur 13,4 % der DAX-30-Aufsichtsratsmitglieder weiblich waren, so sind es Anfang 2013 schon 20,41 %. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in kleinen und mittleren Unternehmen beträgt sogar 30 %. „Dieser Aufwärtstrend zeigt deutlich, dass es auch ohne Quote geht. Zudem ist fraglich, welchen Mehrwert eine europaweite Regelung überhaupt hätte. Die Mitgliedsstaaten sind selbst in der Lage zu entscheiden, ob und wie sie den Frauenanteil in Führungsetagen weiter erhöhen wollen. Der Vorstoß der Kommission verstößt damit gegen das Subsidiaritätsprinzip“, so Markus Pieper und Markus Ferber, die Sprecher des Parlamentskreis Mittelstand Europe.

Dass die Kommissarin den Vorschlag mit Gleichstellungs- und Menschenrechtsfragen begründet, läuft nach Ansicht der beiden Abgeordneten ins Leere. „Das Recht auf einen Aufsichtsratsposten ist sicher kein Menschenrecht. Wir fordern weiterhin, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Allerdings sollte diese Verantwortung von den Mitgliedsstaaten getragen werden und kein Zwang bestehen“, betonen Pieper und Ferber.

Veröffentlicht am 10. Juli 2013 in
Nach oben scrollen