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Global Press: Doppelte Rechnung zu Lasten der Stromkunden

Deutschlands Erneuerbare-Energien-Gesetz finanziert überteuert einen Großteil der CO2-Minderung in der EU.

Die CO2-Minderung ist künstlich teuer und nicht der CO2-Preis zu niedrig, wie vielfach behauptet. Ohne das
parallele Instrument der Erneuerbaren-Förderung hätte der Emissionshandel die gleichen CO2-Einsparungen
auf sehr viel wirtschaftlicheren und günstigeren Wegen erzielen können. Zudem wäre der CO2-Preis auf
einem Niveau, das heute nicht die irrationalen Diskussionen um einen angeblich „falschen“ Preis ausgelöst
hätte, so der VIK, die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energiekunden, der sich damit der
Kritik des Europaabgeordneten Markus Pieper (CDU) anschließt. In der EU wurden von 2006 bis 2010 durch
den Zuwachs von erneuerbaren Energien im Strombereich im Durchschnitt jährlich gut 23 Millionen Tonnen
CO2 eingespart. Das sind mehr als 60 Prozent der Minderungsverpflichtung des Emissionshandels von 37,4
Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

„Ein für die Stromkunden unnötig kostspieliges System, da der Anteil an der CO2-Minderung, der über die
Förderung der Erneuerbaren erfolgt, enorm überteuert zu Buche schlägt. Trotz niedrigem CO2-Preis sind die
Kosten der CO2-Minderung heute für die Volkswirtschaft künstlich völlig überhöht“, so Dr. Annette Loske,
Hauptgeschäftsführerin des VIK.

An diesem überteuerten Klimaschutz ist Deutschland an vorderster Front beteiligt. Der rasante Ausbau de
Erneuerbaren hier zu Lande bedeutet, dass Deutschland beispielsweise im Jahr 2007 fast 28 Prozent der
EU-CO2-Minderungspflichten finanziert hat.

Die Größenordnungen: Im Durchschnitt erbrachte das deutsche EEG im Zeitraum 2006 bis 2010 fast sechs
Millionen Tonnen zusätzlicher CO2-Einsparungen pro Jahr. Das sind gut 15 Prozent der gesamten
EU-Minderungsverpflichtung im Emissionshandel.

In Deutschland werden dafür knapp 1,1 Milliarden Euro² aufgewandt; der identische Klimaschutzeffekt könnte
über den EU-Emissionshandel auch für nur 42 Millionen Euro³, die verteilt über alle EU-Mitgliedstaaten
aufgebracht würden, erzielt werden. Der deutsche Stromverbraucher zahlt demnach mit der EEG-Umlage für
die CO2-Einsparungen das mehr als 26-fache dessen, was europaweit notwendig wäre.

„Anspruchsvoller Klimaschutz kann nur dann mit der Akzeptanz der Bevölkerung erreicht werden, wenn
effiziente und kostensparende Wege beschritten werden. Ein Instrumentenmix, der effiziente
Auswahlmöglichkeiten, wie sie der Emissionshandel bietet, versperrt, ist dafür eine große Belastung“, so Dr.
Loske weiter.

2) Berechnung: durchschnittliche zusätzliche EEG-Strommenge 7 641 Gigawattstunden zu
EEG-Förderkosten von durchschnittlich 147 Euro je Megawattstunde (= spezifische Kosten im Jahr 2011
nach den Zahlen zur EEG-Jahresabrechnung 2011 auf www.eeg-kwk.net).

3) 6 Millionen Tonnen CO2 zu den aktuellen CO2-Preisen von circa sieben Euro pro Tonne.

Veröffentlicht am 11. Januar 2013 in ,
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